420er Trainingslager in Sanremo

Ein Bericht von Janno und Nils aus Sanremo.

Wir segeln jetzt nach sieben Jahren im Opti seit gut eineinhalb Jahren gemeinsam im 420er. Anfangs waren wir noch in der Anfängergruppe der Bezirksgruppe Unterhavel. Schon nach kurzer Zeit stiegen wir dann auf in die Leistungsgruppe. Da wir dort neu in der Leistungsgruppe waren, mussten wir noch ordentlich was aufholen, um den Anschluss an die anderen zu finden.

Als der Bezirkstrainer uns anbot, zu drei Trainingslagern in Sanremo mit zu fahren, freuten wir uns nach der erst kurzen Zeit im 420er sehr. Wie schon in unseren Opti-Zeiten unterstützte unsere SVH uns sehr und wir konnten mit Radix einen sehr, sehr guten 420er zum Mittelmeer mitnehmen. Dazu gab es für Janno und mich auch noch ein Taschengeld, das wir auch gleich für einen neuen Kompass ausgegeben haben.

Das erste Trainingslager fand noch in den Weihnachtsferien des letzten Jahres statt. Wir starteten am zweiten Weihnachtfeiertag in Richtung Italien. Vom Trainingsstandort der Unterhavel-Bezirksgruppe, dem Spandauer Yachtclub, wurden Hänger und Kleinbus gestellt. Nach dem Verladen der 420er auf den langen Vierer-Anhänger ging es mit dem vollgeladenem Bus runter nach Sanremo.

Nach 15 Stunden Busfahrt kamen wir endlich in Sanremo an. Das Wetter war, anders als in Berlin, sonnig, und hatte für die Jahreszeit angenehme 10-15° C. Am selben Tag luden wir noch die Boote vom Hänger und stellten die Masten. Thema des ersten Trainingslagers war der technische Umgang mit dem Boot.

Nun war es soweit: der erste Trainingstag für uns beide auf dem Mittelmeer. Los ging der Tag pünktlich um 8 Uhr beim Frühstück im Hotel. Um 10 Uhr ging es nach einer kurzen Besprechung aufs Wasser. Dies war auch unser erster Tag mit dem Neuen Boot Radix. Nach anfänglicher Aufregung vor dem großen Meer waren wir stets auf dem Wasser konzentriert und gaben unser Bestes.

Wir hatten beste Bedingungen zum Segeln und konnten jeden Tag raus aufs Wasser. Durch den starken Wind waren wir nach zwei Tagen echt fertig aber wir hielten wacker durch.

Nach einer kleinen Mittagspause ging es wieder aufs Wasser. Dank Eltern die mitfuhren hatten wir auch mittags immer etwas zu essen. Abends ging es dann immer Pizza essen. Bei einer Auswahl von dreihundert verschieden Pizzen war dies gar nicht so leicht.

Jeden Abend gab es eine Nachbesprechung und Analyse des Tages. Unsere zwei Trainer filmten uns auf dem Wasser, wodurch wir unsere Fehler sehen und gut besprechen konnten. Am nächsten Tag galt es dies zu verbessern.

Da wir über Silvester da waren, mussten wir das Jahr 2015 natürlich „Abbaden“. Bei eher unangenehmen Wassertemperaturen stürzten wir uns am Hafen ohne Neoprenanzüge in Wasser.

Nach kurzer Begrüßung des Neuen Jahres, konnten wir Neujahr nicht lange schlafen, weil der letzte Tag des Trainingslagers anstand. Nach einem weiteren erfolgreichen und anstrengenden Trainingstag auf dem Wasser, wurden die Boote gereinigt, verpackt und bis zu den Winterferien an sicherer Stelle dort gelassen. Am nächsten Tag ging es schon früh wieder zurück nach Berlin.

Zweites Trainingslager in Sanremo

Das zweite Trainingslager in den Winterferien fing schon besonders an: diesmal flogen wir sehr günstig mit EasyJet vom Flughafen Berlin Schönefeld nach Nizza. Von dort fuhren wir mit dem Taxi nach Sanremo. Für Janno war es der erste Flug überhaupt, weshalb die Aufregung mit jeder Minute stieg. Nach einem sehr ruhigen Flug und einer sicheren Landung waren wir beide wieder entspannter. Wir flogen alleine, denn der Trainer war bereits in Sanremo mit Seglern aus Bayern.

Der Schwerpunkt dieser Trainingswoche war der Start bei Wettfahrten. Die Woche verlief ähnlich wie das erste Trainingslager. Wir hatten durch die erste Woche einen Monat zuvor schon ganz schön dazu gelernt. Und dies nicht nur technisch, sondern wir sind auch als Team Steuermann und Vorschoter besser geworden. Man konnte schon einen deutlichen Fortschritt vom ersten zum zweiten Trainingslager erkennen.

Auch zurück ging es mit dem Flugzeug. Für den dritten Aufenthalt in den Osterferien blieben die Boote wieder in Sanremo.

Das dritte Trainingslager in Sanremo

Im letzten Trainingslager ging es um Taktik und Strategie. Um die Zeit dort gut zu nutzen sind wir am Abend losgefahren und nach einer Nachtfahrt mit kurzer Pause am Morgen in Sanremo angekommen. Mittlerweile kannten wir uns in Sanremo bestens aus, bezogen unsere Zimmer und bauten unser Boot auf.

Am Nachmittag des Tages ging es dann auch gleich aufs Wasser, um sich nochmal warm zu segeln.

Der zweite Tag war sehr viel anstrengender, da wir eine hohe Welle und vier, Windstärken hatten. Janno und ich waren mit der Welle, dank der letzten Trainingslagers, zwar schon bekannt dennoch kenterten wir zweimal. Bei dieser Welle das Boot mit dem Spinnacker wieder aufzurichten war für uns extrem schwer. Nach gefühlten 3 Stunden im Wasser hatten wir es endlich geschafft. Das Boot war zwar aufgerichtet, wir waren allerdings vollkommen fertig und fuhren schon früher in den Hafen zurück.

Schon nach der Mittagspause ging es für uns dann aber weiter. Die folgenden Tage verliefen bei ähnlich viel Wind und hoher Welle. Nach dem ersten Tag kenterten wir aber nicht mehr. Wellengang auf dem Mittelmeer ist etwas anders als auf unserem Wannsee.

In drei Trainingswochen haben wir ziemlich viel gelernt. Wir hatten danach „richtig Bock aufs Segeln“ und die schon geplanten folgenden Regatten.

Nach 16 Stunden Fahrt waren alle heil froh wieder zuhause zu sein. Janno und Nils vielen nach Aussage der Eltern auch direkt ins Bett.

Dass es auch mal gefährlich werden kann und nicht immer alles heil bleibt, mussten wir schon wenig später auf der Kieler Förde erleben. Wir berichten…

Nils und Janno